Geschichte

1873

Die Freiwillige Feuerwehr Herrsching

Am 06. Januar 1873 wurde auf Betreiben des damaligen Ortsvorstehers (=Bürgermeister) Ring aus Mitgliedern der Burschenschaft die Freiwillige Feuerwehr Herrsching gegründet und vom Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verband offiziell anerkannt.

Von den damals ca. 300 Einwohnern Herrschings meldeten sich 45 Bürger zur Freiwilligen Feuerwehr. In dieser Zeit gab es für die mit Schilfrohr gedeckten Hütten und verschindelten Bauernhäuser bei Feuerschaden noch keine Brandversicherung. Die Feuerwehr hatte noch keinen eigenen Standort. Die Herrschinger Feuerwehrmänner hatten noch einen Löscheimer zuhause. Der Herrschinger Burschenschaft ging es bei ihrem Einsatz für die Gemeinschaft nicht um persönliche Anerkennung, sondern vorrangig um das Wohlergehen des ganzen Dorfes.

Das erste Herrschinger Spritzenhaus wurde 1890 an der Steindlgasse errichtet. Der Lageplan, der der Baugenehmigung angefügt ist, zeigt wie locker die damalige Bebauung am Fuß der Martinskirche war. Erd-, Maurer- und Zimmererarbeiten des neuen Gebäudes kosteten die Gemeinde insgesamt 547 Gulden 30 Kreuzer. Das alte Spritzenhaus stand auf Ortsrechtlergrund direkt am Kienbach, in dem auch die Schläuche gewaschen wurden. Ein Mast mit einem Hängekorb diente zum Trocknen der Schläuche. Beim Ausbau der Steindlgasse 1969 wurde das alte Spritzenhaus abgebrochen.

Die Herrschinger Bevölkerung wuchs weiter an und damit stiegen auch die Aufgaben der Freiwillige Feuerwehr. Die Gemeinde errichtete daraufhin 1956 westlich des Rathauses in der Bahnhofstraße 14 ein neues Feuerwehrhaus mit drei Ausfahrten. Aber die hohen Anforderungen an die Feuerwehr, deren Aufgabengebiet ständig weiterwächst, führten schon bald dazu, dass das vorhandene Gerätehaus zu klein wurde. Inzwischen hatte die Feuerwehr 5 Einsatzfahrzeuge. Das Mehrzweckfahrzeug und die Drehleiter mussten außerhalb des Feuerwehrhauses untergebracht werden, was zu zeitlichen Verzögerungen bei einem Einsatz führte. Im Juni 1984 begann die Erweiterung des Feuerwehrhauses und wurde ein Jahr später eingeweiht. Dennoch erwies sich das Gerätehaus schon nach einem halben Jahr als zu klein, da der Freistaat Bayern der Feuerwehr ein Katastrophenschutzboot zur Verfügung stellte.

In den folgenden Jahren wurden immer wieder Erweiterungs- und Neubauten angefügt und Räume für die neuen Aufgaben eingerichtet. Aber bei einer Routine-Überprüfung des Gerätehauses durch den Technischen Prüfdienst wurden 2001 erhebliche Mängel festgestellt. Daraufhin erarbeitete die Feuerwehr eine Feststellung des Raumbedarfs für ein Feuerwehrgerätehaus. Die Tore des Feuerwehrhauses bekamen zwar elektrische Motoren und der Speicher wurde ausgebaut, die Raumverhältnisse blieben dennoch angespannt. Die Mängelliste der Überprüfung der technischen Einbauten von 2007 wurde immer länger. Die Unfallversicherer machten Auflagen und es stellte sich heraus, dass die vielen Beanstandungen nicht ohne größere Baumaßnahmen beseitigt werden können. Dennoch dauerte es noch bis 2012, bis der Gemeinderat einstimmig den Neubau des Gerätehauses beschloss. 2013 begannen die Abbrucharbeiten, und am 01. Mai 2015 konnte das neue Feuerwehrhaus endlich eingeweiht werden. 2023 wurde das 150jährige Bestehen zusammen mit der Wehr von Breitbrunn gefeiert.

Dr. Friedrike Hellerer

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